Am Wochenende des 19/20. Oktobers trafen sich die besten Radquerfahrer der Welt in Bern. Bereits zum zweiten Mal wurde das Freibad Weyermannshaus in eine Radsportarena umfunktioniert und bot den rund 8’000 Besuchern spannenden Spitzensport. Mit von der Partie war auch der 18-jährige David Kaufmann vom Veloclub Sursee. Er startete bei den Herren U23 und bestritt sein zweites Weltcup-Rennen.

 

Seit dem Start der Schweizer Radquersaison am dritten Septemberwochenende lief es für David Kaufmann rund. Bei den wichtigen Rennen konnte der Oberkircher vorne mitmischen und sich in den Rängen 10 bis 16 platzieren. Entsprechend gross war die Freude, als ihm die Selektion für den Weltcup in Bern gelang. Der erst 18-jährige Kaufmann wurde als jüngster Fahrer für das Rennen der Herren U23 selektioniert. Zwar konnte er auch im letzten Jahr am heimischen Weltcup antreten, damals startete er aber noch bei den Junioren U19. Ein Start bei der U23-Kategorie ist etwas anderes, meint auch Kaufmann, welcher dieses Schuljahr mit der Matura abschliessen möchte: «Ich trete gegen die Besten der Welt an. Vorne im Feld hat es Fahrer aus Belgien und Holland, welche einige Jahre älter sind und Profiverträge haben.» Entsprechend realistisch gab sich Kaufmann mit seinen eigenen Erwartungen vor dem Start. Ziel sei es Spass zu haben und viel Erfahrung aus einer Chance wie dieser mitzunehmen. Er kenne die Strecke bereits und es ist nicht mehr staubtrocken, was sicherlich von Vorteil sei.

Gute Leistung im Schatten eines Schweizer Überfliegers
Ganz im Gegenteil, durch den Regen in den letzten Wochen war die Weltcupstrecke nass und matschig – Bedingungen welche David Kaufmann liegen. Aufgrund der fehlenden Weltcuppunkte musste Kaufmann, wie zahlreiche andere Schweizer im Trikot der Nationalmannschaft aus der letzten Reihe starten. Das Rennen war von Beginn an schnell. Der Zürcher Kevin Kuhn setzte sich leicht überraschend in der ersten Kurve gleich an die Spitze. Aufgrund seiner Startposition musste Kaufmann gleich von Beginn weg ans Limit. Trotz kleinerer Stürze, was wegen den rutschigen Bedingungen anderen Fahrern ebenso passierte, konnte der Oberkircher gut mithalten und seine Stärken in den vielen Laufpassagen ausspielen. Getragen vom Heimpublikum gelang Spitzenreiter Kuhn die Sensation: Er gewann das Rennen überlegen und sorgte somit für den ersten Schweizer Weltcupsieg bei den Herren U23. Kaufmann beendete das Rennen auf einem soliden 42. Rang. Nach dem Rennen zeigte er sich durchaus zufrieden: «Unter optimalsten Bedingungen wäre an einem anderen Tag wahrscheinlich eine Platzierung um fünf Ränge weiter vorne möglich gewesen. Gegenüber anderen ansonsten deutlich besseren Schweizern war ich jedoch auf Schlagdistanz.»

Und so nimmt der 18-Jährige Schüler viel Erfahrung aus seinem zweiten Weltcup-Einsatz mit. In den kommenden Wochen wird er vor allem seine Radquer-Technik weiter verfeinern, denn seine nächsten Ziele sind klar: Kaufmann möchte insbesondere beim CROSS-RACE in Pfaffnau am 26. Dezember und auch an den Schweizermeisterschaften im Januar überzeugen und vorne mitkämpfen.

Bericht und Bild: Chris Roos, chrisroosfotografie.ch